Neue Akademie-Mitglieder 2025: Prof. Dr. Martin R. Hofmann (Klasse für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften)

Er will das Internet schneller und energieeffizienter machen: Ob im Privatleben oder im Beruf, das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Worüber sich viele nicht im Klaren sind, der digitale Datentransfer ist einer der größten Energiefresser. Das ist eine enorme Belastung, an der Prof. Dr. Martin R. Hofmann, Leiter des Lehrstuhls für Photonik und Terahertztechnologie der Ruhr-Universität Bochum, mit seinem Team etwas ändern will.

Zwei Männer in Anzügen haben sich für ein Foto in einem Park aufgestellt.

Prof. Dr. Martin R. Hofmann (r.) mit dem Akademie-Präsidenten Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dr. h.c. Gerd Heusch bei der Jahresfeier. Foto: Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste / Bettina Engel-Albustin 2025

Im Rahmen eines Reinhart-Koselleck-Projekts von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 1,25 Millionen Euro gefördert, arbeitet der Wissenschaftler an einem Verfahren, das die Datenübertragung im Netz nicht nur energieeffizienter, sondern auch schneller machen soll. Daten werden heute mit Hilfe von Lichtpulsen übermittelt. Je schneller sich die Lichtintensität verändert, desto schneller kann eine Information übertragen werden. Doch dieses Verfahren stößt an seine physikalischen Grenzen. Der Datentransfer hat seine Höchstgeschwindigkeit fast erreicht. Für eine ultraschnelle und wesentlich energieärmere Übertragung setzt Martin R. Hofmann auf sogenannte Spin-Laser. Sie sollen die Informationen in der Polarisation des Lichts anstatt in der Lichtintensität kodieren.

Halbleiterlaser stehen schon immer im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten von Martin R. Hofmann. Sein Interesse reicht dabei von grundlegenden Aspekten über die Entwicklung maßgeschneiderter Lasersysteme bis hin zu konkreten Anwendungen, zum Beispiel in der optischen Bildgebung oder in der Terahertztechnologie. Vor seinem Wechsel an die Ruhr-Universität im Jahr 2001, wo er zunächst eine Arbeitsgruppe für Optoelektronische Bauelemente und Werkstoffe leitete, war Martin R. Hofmann wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Physik der Philipps-Universität Marburg und forschte als Postdoktorand im Rahmen des Human-Capital and Mobility Programms der Europäischen Union am University College Cork in Irland, bei der Fondazione Ugo Bordoni in Italien und bei Tele Danmark Research in Dänemark.

Auszeichnungen/Mitgliedschaften

  • 2022 Reinhart Koselleck Projekt der DFG: Elektrisch gepumpte Spin-Vertical Cavity Surface Emitting Laser für ultraschnelle Datenkommunikation
  •  2006 Gewinn beim Innovationswettbewerb Medizintechnik des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), gemeinsam mit Prof. Dr. Georg Schmitz
  • 2003 Gewinn des Kaiser-Friedrich-Forschungspreises 2003 mit dem Thema „Bildgebendes Dauerstrich-Terahertz-System“, gemeinsam mit Dipl. Phys. Stefan. Hoffmann, Prof. Dr. Martin Koch und Dipl.- Ing. Thomas Kleine-Ostmann