Neue Akademie-Mitglieder 2025: Prof. Dr.-Ing. Alfred Ludwig (Klasse für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften)

Mit Hochdurchsatz entdeckt er neue Werkstoffe: Ohne Katalysatoren geht in der Chemie, im Energiesektor und in vielen anderen Bereichen der Industrie nichts. Prof. Dr.-Ing. Alfred Ludwig, Inhaber des Lehrstuhls „Materials Discovery and Interfaces“ am Institut für Werkstoffe der Ruhr-Universität Bochum, ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler, wenn es um die effiziente Entdeckung neuer Werkstoffe mit besonderen Eigenschaften geht.

Zwei Männer in dunklen Anzügen haben sich in einem Garten für ein Foto aufgestellt.

Prof. Dr.-Ing. Alfred Ludwig (l.) mit dem Akademie-Präsidenten Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dr. h.c. Gerd Heusch bei der Jahresfeier

Drei Männer stehen hinter einem Podium.

Im Rahmen der Jahresfeier wurden Prof. Dr.-Ing. Alfred Ludwig und die anderen Neumitglieder feierlich in die Akademie aufgenommen. Fotos: Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste / Bettina Engel-Albustin 2025

Der Gründer und Direktor des Zentrums für grenzflächendominierte Höchstleistungswerkstoffe (ZGH) hat das „Research Center Future Energy Materials and Systems“ innerhalb der „Research Alliance Ruhr“ mit aufgebaut. Er erforscht seit vielen Jahren erfolgreich mit Hochdurchsatzmethoden neue Materialien und hat dazu die automatisierte Synthese von Dünnschicht-Materialbibliotheken und deren Hochdurchsatz-Charakterisierung hinsichtlich Zusammensetzung, Struktur und Eigenschaften etabliert. Dies kombiniert er nun mit Methoden der künstlichen Intelligenz, um den Materialentdeckungs- und Optimierungsprozess mit (semi)autonomen Experimenten weiter zu beschleunigen, was besonders wichtig ist für das vom ihm mit begründete Gebiet der grenzflächendominierten, in ihrer chemischen Zusammensetzung komplexen, Materialien für funktionelle Anwendungen. Durch Kontrolle polyatomarer Atomanordnungen auf der Oberfläche solcher Hochentropiematerialien können neuartige Elektrokatalysatoren zum Beispiel für die Herstellung von grünem Wasserstoff oder zur Reduktion von CO2 gezielt entwickelt werden.

In diesem neuen Forschungsgebiet ist Alfred Ludwig Sprecher des Sonderforschungsbereichs 1625 (Atomarskaliges Verständnis und Design von multifunktionalen Mischkristalloberflächen mit komplexer chemischer Zusammensetzung) und „Principal Investigator“ im Kooperationsprojekt DEMI (Directed Evolution of Metastable Electrocatalyst Interfaces for Energy Conversion), einem Forschungsvorhaben, das im Rahmen eines Synergy Grants vom Europäischen Forschungsrat ERC gefördert wird, was als höchste Auszeichnung für Forschende in der EU gilt.

Auszeichnungen/Mitgliedschaften

  • ERC Synergy Grant 2023
  • Seit 2022 Gründungsdirektor „Research Center Future Energy Materials and Systems” (RC FEMS)
  • 2007-2012 Heisenberg-Professur der Deutschen Forschungsgemeinschaft