Reallexikon für Antike und Christentum

Die heutige christlich geprägte Kultur Europas besteht aus unzähligen Zutaten der jüdischen, griechisch-römischen und christlichen Antike. Im 3. bis 7. Jahrhundert verschmolzen sie zu etwas Neuem. Die Heiligen Drei Könige etwa haben ihr Vorbild in drei Magiern, die in heidnischen Erzählungen einem Herrscher huldigten. Wer solche Verwandlungen nachvollziehen möchte, nimmt am besten das Reallexikon für Antike und Christentum (RAC) zur Hand. Seit 1955 arbeitet das Franz Joseph Dölger-Institut der Universität Bonn an diesem Nachschlagewerk.

Seine Grundidee war früher sehr innovativ, so Professor Dr. Georg Schöllgen, langjähriger Hauptherausgeber: „Das Reallexikon betrachtet die spätantike Kultur nicht rein theologisch, sondern interdisziplinär. Diese historisch-kritische Methode ist heute selbstverständlich.“ Acht Herausgeberinnen und Herausgeber und acht wissenschaftliche Fachkräfte kümmern sich darum, dass jeder Eintrag bis ins Kleinste stimmt. Bislang sind 29 Bände erscheinen; der letzte Band, Nummer 34, soll 2026 herauskommen.

Weltweites Autoren-Casting

Für jedes Stichwort sucht das Team die Expertin oder den Experten mit der größten Kompetenz. Dazu pflegt das Institut ein starkes internationales Netzwerk. Das RAC wird auch im Ausland viel zitiert und erweist sich als Fundgrube für Originalquellen. Noch einfacher wird die Recherche sein, wenn die Arbeit vollendet ist: Der Stuttgarter Hiersemann-Verlag wird das Lexikon dann auch online verfügbar machen.

Projekt auf einen Blick

Beginn der Förderung 1976
Projektleitung Prof. Dr. Christian Hornung
Standort Franz Joseph Dölger-Institut zur Erforschung der Spätantike / Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Website www.antike-und-christentum.de/rac