Neue Akademie-Mitglieder 2025: Prof. Dr. Nicole K. Strohmann (Klasse für Geisteswissenschaften)

Sie schreibt weibliche Musikgeschichte: Angefangen hat alles mit Augusta Holmès, einer für ihre Zeit äußerst emanzipierten Komponistin des 19. Jahrhunderts, die in einer „wilden Ehe“ lebte, ihren Berufswunsch schon früh eigenständig durchsetzte und ihre Künstlerinnenkarriere sehr erfolgreich aufbaute. Mit dem Leben und Werk dieser besonderen Frau hat sich Prof. Dr. Nicole K. Strohmann im Jahr 2010 in ihrer Dissertation befasst.

Ein Mann und eine Frau haben sich in einem Park für ein Foto aufgestellt.

Prof. Dr. Nicole K. Strohmann mit dem Akademie-Präsidenten Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dr. h.c. Gerd Heusch bei der Jahresfeier

Eine Frau und ein Mann stehen auf einer Bühne und schütteln sich die Hände.

Im Rahmen der Jahresfeier wurden Prof. Dr. Nicole K. Strohmann und die anderen Neumitglieder feierlich in die Akademie aufgenommen. Fotos: Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste / Bettina Engel-Albustin 2025

Heute ist die Universitätsprofessorin eine international angesehene Vertreterin der musikwissenschaftlichen Genderforschung, ein Fachgebiet, das zur sogenannten „new musicology“, Neuen Musikwissenschaft, gehört und methodisch hochaktuell ist.

Nicole K. Strohmann hat an der Folkwang Universität der Künste in Essen studiert und promoviert. Anschließend arbeitete die Genderforscherin für kurze Zeit als Postdoktorandin an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, bevor sie an das Forschungszentrum Musik und Gender der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover wechselte. Sie warb ein MWK-Forschungsprojekt über musikbezogenes Handeln von Frauen zwischen 1800 und 2000 ein und habilitierte über das Thema „Europäische Musik- und Festkultur in Hannover: Höfische Mobilität, Identität und Kulturtransfer unter Herzog Ernst August und Sophie von der Pfalz“. 2022 wurde Nicole K. Strohmann auf ihre aktuelle Position berufen, eine Universitätsprofessur für Historische Musikwissenschaft und Genderforschung sowie die stellvertretende Leitung des Zentrums für Genderforschung und Diversität an der Kunstuniversität in Graz.

Inspiriert von einer mutigen Dichterkomponistin im Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts hat sich Nicole K. Strohmann zu der in ihrer Generation führenden musikwissenschaftlichen Genderforscherin in Deutschland entwickelt. Die Universitätsprofessorin ist in ihrer Forschung auf gendersensible und kulturwissenschaftlich orientierte Musikgeschichte spezialisiert und wirft mit innovativen Perspektiven und Methoden einen neuen Blick auf die Musikgeschichte.

Auszeichnungen/Mitgliedschaften

  • Mariann Steegmann-Förderpreis (2008)
  • International Musicological Society
  • Gesellschaft für Musikforschung