Neue Akademie-Mitglieder 2025: Prof. Dr. Eva Viehmann (Klasse für Naturwissenschaften und Medizin)

Prof. Dr. Eva Viehmann forscht im Bereich der Arithmetischen Geometrie, einem Teilgebiet der Reinen Mathematik zwischen der Zahlentheorie, also der Theorie der ganzen Zahlen, und der Algebraischen Geometrie.

Eine Frau und zwei Männer haben sich in einem Park für ein Foto aufgestellt.

Prof. Dr. Eva Viehmann mit dem Akademie-Präsidenten Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dr. h.c. Gerd Heusch (r.) und dem Rektor der Universität Münster, Prof. Dr. Johannes Wessels, bei der Jahresfeier

Ein Mann überreicht einer Frau eine Urkunde.

Im Rahmen der Jahresfeier wurden Prof. Dr. Eva Viehmann und die anderen Neumitglieder feierlich in die Akademie aufgenommen. Fotos: Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste / Bettina Engel-Albustin 2025

Schon lange wird vermutet, dass es Verbindungen zwischen der Zahlentheorie und der Darstellungstheorie, die sich mit Symmetrien befasst, gibt. Entsprechende Vermutungen sind der Kern des Langlands-Programms, das 1967 von dem kanadischen Mathematiker Professor Robert Langlands initiiert wurde.  Eva Viehmanns Forschung beschreibt geometrische Räume, die diese verborgenen Verbindungen realisieren sollen.

Eva Viehmann hat das Langlands-Programm mit ihrer Forschung entscheidend vorangebracht. Die Mathematikerin hat Beweise für bis dato lediglich vermutete Zusammenhänge gefunden und mit ihren Erkenntnissen die Basis für weitere große wissenschaftliche Durchbrüche gelegt. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Urs Hartl führte sie außerdem eine neue Klasse von Modulräumen ein, die im Langlands-Programm eine wichtige Rolle spielen. Für ihre herausragende Arbeit auf diesem Gebiet wurde die Professorin 2024 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet.

Nach ihrer Promotion an der Universität Bonn ging Eva Viehmann zunächst ins Ausland, um an der Université Paris-Saclay in Frankreich und später an der University of Chicago in den USA zu forschen. Anschließend habilitierte sie sich an der Universität Bonn. Es folgten ein Heisenberg-Stipendium und eine Professur an der Technischen Universität München, bevor die Leibniz-Preisträgerin im Jahr 2022 auf ihre aktuelle Position, den Lehrstuhl für Arithmetische Geometrie und Darstellungstheorie an der Universität Münster, wechselte, wo sie heute im Rahmen des Exzellenzclusters „Mathematics Münster: Dynamics – Geometry – Structure“ forscht.

Auszeichnungen/Mitgliedschaften

  • 2018 ERC Consolidator grant
  • Seit 2021 Mitglied Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2024 Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft