Dreifacher Erfolg für Yannic Han Biao Federer beim Heidelberger Stückemarkt

Großer Erfolg für Yannic Han Biao Federer: Der Autor und Stipendiat im Jungen Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste wurde beim 42. Heidelberger Stückemarkt gleich dreifach ausgezeichnet. Für sein Stück „Asiawochen“ erhielt er den renommierten Autor*innenpreis, den mit 5.000 Euro dotierten SWR Kultur Hörspielpreis – und zusätzlich den Publikumspreis.

Mit „Asiawochen“ hat Federer ein vielschichtiges, klug komponiertes Stück vorgelegt, das sich mutig mit deutscher Kolonialgeschichte in Südostasien auseinandersetzt. Im Zentrum steht eine Vater-Tochter-Beziehung, in der sich die private Biografie mit verdrängten historischen Verstrickungen verbindet. Die Jury lobte das Stück als „kraftvolle theatrale Form“, die es schafft, verdrängte Perspektiven sichtbar zu machen, koloniale Kontinuitäten zu hinterfragen und neue Räume der Darstellung auf der Bühne zu erschließen.

Das Publikum zeigte sich ebenso überzeugt: Mit dem Publikumspreis wurde „Asiawochen“ zur beliebtesten Inszenierung des Festivals gewählt – ein deutliches Zeichen für die emotionale wie intellektuelle Kraft des Textes.

Auch die Jury des SWR Kultur Hörspielpreises zeigte sich beeindruckt: „Ein Text, der ins Ohr wandern und in Hirn und Herz ordentlich Lärm machen sollte.“ Besonders hervorgehoben wurden die dichte Sprache, die präzise Dialogführung und die Balance aus politischer Dringlichkeit und humorvoller Leichtigkeit. Die Hörspieladaption wird vom SWR produziert.

Yannic Han Biao Federer, geboren 1986, studierte Germanistik und Romanistik in Bonn und Florenz. Als Autor arbeitet er an der Schnittstelle zwischen Prosa, Drama und Essay. Seit 2022 ist er Mitglied im Jungen Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.

Die Akademie gratuliert herzlich zu diesem herausragenden Erfolg. Mit „Asiawochen“ hat Yannic Han Biao Federer ein Werk geschaffen, das politische Relevanz, erzählerische Kraft und formale Innovation auf bemerkenswerte Weise verbindet – und zeigt, wie kraftvoll zeitgenössisches Theater sein kann.