Vor über 40 Jahren prägte der Medienphilosoph Vilém Flusser die Utopie einer „telematischen Gesellschaft“, in der menschliche und technische Kommunikationssysteme untrennbar verflochten sind. Eine derart digitalisierte Welt werde das Denken selbst digitalisieren und die Symboliken menschlichen Austauschs radikal verändern.
In ihrer Jahresausstellung „überZeichnung“ hat die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste solche Symboliken des Denkens und des Austauschs ihrer Mitglieder zusammengetragen. Der Vortragsabend ordnet diese Sammlung aus ganz unterschiedlichen wissenschaftlichen und künstlerischen Perspektiven ein. Die Hirnforscherin Prof. Dr. Katrin Amunts, Vertreterin einer zutiefst telematischen Wissenschaft, wird am Beispiel des „Jülich Brain Atlas“ zeigen, wie digitale Technologien sowohl das menschliche Denken als auch den Forschungsprozess selbst transformieren. Im weiterführenden Dialog fügen Prof. Dr. Siegfried Zielinski, Medienarchäologe und langjähriger Leiter des Vilém-Flusser-Archivs, sowie die Schriftstellerin Marion Poschmann ihre Beobachtungen und Ideen hinzu. Moderiert wird die Diskussion durch den Medienkünstler Mischa Kuball.
Ganz im Sinne einer Akademie der Wissenschaften und der Künste skizzieren sie gemeinsam ein transdisziplinäres Denkbild über das Denken, das weniger Wahrheit erzeugen will als Lust, dieses Bild aufzugreifen und weiter zu verdichten.
Titelbild: Jülich Brain Atlas, Big Brain – Rekonstruktion des menschlichen Gehirns, mit Agentur g31 Düsseldorf.
Programm
Beginn 18.30 Uhr
Begrüßung | Prof. Dr. Christel Marian, Sekretarin der Klasse für Naturwissenschaften und Medizin der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste |
Vortrag | Zwischen Bild und Sprache |
Paneldiskussion | Prof. Dr. Katrin Amunts, Hirnforscherin gemeinsam mit Prof. Dr. Siegfried Zielinski, Medienarchäologe sowie die Schriftstellerin Marion Poschmann. |
Im Anschluss lädt die Akademie zu einem Umtrunk.
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Hier erfahren Sie mehr über die Jahresausstellung 2025
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