Stefan Kaegi


Werdegang:
Stefan Kaegi inszeniert in verschiedensten Konstellationen dokumentarische Theaterstücke, Hörspiele und Stadtrauminszenierungen, die oft wirtschaftliche Verflechtungen auf eine menschliche Komponente herunterbrechen.
So tourte Kaegi mit zwei bulgarischen Lastwagenfahrern und einem umgebauten LKW durch die Welt, inszenierte in „Heuschrecken“ 10.000 Insekten und in „Granma“ vier kubanische Enkelkinder der sogenannten revolutionären Generation.
Am Théâtre Vidy in Lausanne inszenierte Kaegi "Nachlass" mit Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben, in „Uncanny Valley“ die lebensgroße Kopie des Schriftstellers Thomas Melle als Humanoiden.
Seine Audiotour "Remote X" wurde für Städte wie Los Angeles, Santiago de Chile oder Paris immer wieder ortsspezifisch adaptiert.
Gemeinsam mit Caroline Barneaud kuratierte er performative Land-Art zu „Shared Landscapes“ in periurbanen Landschaften.
Zurzeit tourt sein erstes Tanzstück „Spiegelneuronen“ und „Dies ist keine Botschaft (made in Taiwan)“ durch Europa.

(Forschungs-)Schwerpunkte:
Gemeinsam mit Helgard Haug und Daniel Wetzel arbeitet Kaegi unter dem Label Rimini Protokoll, das 2011 mit dem silbernen Löwen für Theater an der Biennale in Venedig ausgezeichnet wurde.
So inszenierte Rimini Protokoll das Multi-Player-Video-Stück "Situation Rooms" über den globalen Waffenhandel oder das kleine transportable Gesellschaftsspiel "Hausbesuch Europa".
Im Hamburger Schauspielhaus war die Simulation einer "Weltklimakonferenz" zu sehen. In Zürich „Weltzustand Davos“.
In Städten wie Montréal, São Paulo und Hong Kong inszenierte Rimini Protokoll “100% Stadt“ mit 100 nach statistischen Kriterien ausgewählten Vertretern ihrer Stadt.
In Manchester und Lausanne komponierte Rimini Protokoll die Stadtbegehung „Utopolis“ für 48 tragbare Lautsprecher. Und fürs Museum entstand die immersive Kunstinstallationen „win<>win“ mit lebenden Quallen oder die begehbare Filmarchitektur „Urban Nature“. Und für die Bühne die Versuchsanordnung „Konferenz der Abwesenden“.

Auszeichnungen und Ehrungen:
2007
wurde Rimini Protokoll mit dem Theaterpreis Faust und 2008 mit dem europäischen Preis „New Realities in Theatre“ ausgezeichnet.
2011 erhielt Rimini Protokoll den Silbernen Löwen der Theater-Biennale von Venedig und 2013 den „Excelence Award“ des japanischen Media Arts Festival für die Multiplayer Theaterinstallation „Situation Rooms“ zum globalen Waffenhandel.
2005 gewann Kaegi’s „Mnemopark“ den Jurypreis des Festivals Politik im freien Theater. 2010 erhielt Stefan Kaegi den “Routes Award for Cultural Diversity” der Europäischen Kulturstiftung und
2015 mit Rimini Protokoll den Grand Prix Theater des Schweizer Bundesamtes für Kultur. „Nachlass“ gewann 2018 auf dem Bitef Festival Belgrad den Grand Prize der Jury, sowie den „Premio Ubu“ für das beste ausländische Gastspiel in Italien.
2024 erhielt er den Rompreis der Deutschen Akademie Villa Massimo.

Ausgewählte Publikationen, Projekte, Aktivitäten, Produktionen, Ausstellungen, öffentliche Sammlungen, o.ä.:
https://www.rimini-protokoll.de/website/de/books

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