Neue Akademie-Mitglieder 2025: Prof. Dr. Frank Bradke (Klasse für Naturwissenschaften und Medizin)

Prof. Dr. Frank Bradke (l.) mit dem Akademie-Präsidenten Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dr. h.c. Gerd Heusch und der Prorektorin der Universität Bonn, Prof. Dr. Irmgard Förster, bei der Jahresfeier der Akademie.

Im Rahmen der Jahresfeier wurden Prof. Dr. Frank Bradke und die anderen Neumitglieder feierlich in die Akademie aufgenommen. Fotos: Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste / Bettina Engel-Albustin 2025
Der Leibniz-Preis-Träger leistet bahnbrechende Beiträge zum Verständnis der Prozesse, die das Wachstum von Nervenzellen und deren Fortsätzen, sogenannten Axonen, steuern und entschlüsselt molekulare und zelluläre Mechanismen, die zur Regeneration von Neuronen im Zentralnervensystem beitragen können. Seine Forschungserkenntnisse sind vor allem für Menschen mit einer Querschnittslähmung von großem Interesse. Denn sie geben ihnen Grund zur Hoffnung.
Während sich Nervenzellen in anderen Regionen des menschlichen Körpers, etwa in den Gliedmaßen, nach einer durch einen Unfall oder eine Krankheit verursachten Schädigung bis zu einem gewissen Grad erholen können, gilt das für die Nervenzellen des Gehirns und Rückenmarks nicht. Warum ist das so und gibt es nicht vielleicht doch Möglichkeiten, um auch diese Nervenzellen in die Lage zu versetzen, sich zu regenerieren? Diese Fragen versucht der Bonner Wissenschaftler zusammen mit seiner Arbeitsgruppe am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn zu beantworten. Der Molekularbiologe schafft mit seiner Forschung somit die Grundlagen für neuartige Therapien, mit denen Patientinnen und Patienten mit einer Querschnittslähmung möglicherweise in Zukunft behandelt werden können.
Bevor Frank Bradke 2011 an das damals neu gegründete DZNE wechselte, forschte der Biochemiker und Neurobiologe am Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg, an der University of California, an der Stanford University und am Max-Planck-Institut in Martinsried. Heute ist der Spitzenforscher Senior-Gruppenleiter am DZNE und Professor an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Auszeichnungen/Mitgliedschaften
- Seit 2014 Mitglied Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 2016 Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft
- 2023 Remedios Caro Almela Preis