Pesach-Haggadah: Ein neuer Buchtypus des 13. Jahrhunderts
Prof. Dr. Katrin Kogman-Appel, Universität Münster
Die Pesach-Haggadah ist ein Text der jüdischen Liturgie, der zum Pesach-Fest im Frühjahr jeden Jahres im privaten Kreis rezitiert wurde und wird. Ursprünglich Teil des allgemeinen Gebetsbuches, finden wir die Haggadah seit dem 13. Jh. auch als eigenständigen, oftmals illustrierten, relativ kleinen und handlichen Band. Seit der Mitte des 17. Jh. schließlich ist die Haggadah ein relativ weit verbreitetes Buch, das in zahlreichen jüdischen Haushalten zu finden ist.
Prof. Dr. Katrin Kogman-Appel studierte Judaistik, Kunstgeschichte und Geschichte in Wien und Jerusalem, wo sie 1993 promovierte. Nach einem Jahr als Herodotos Fellow am Institute of Advanced Studies in Princeton, NJ, verbrachte sie zwei weitere Jahre an der University of Pittsburgh als Research Associate. Von 1996 bis 2015 lehrte und forschte sie an der Ben-Gurion University of the Negev in Beer Sheva, Israel, wo sie von 2012 bis 2015 auch Vizedekanin für Geisteswissenschaften war. 2014 bis 2015 war sie Fellow am Institute for Advanced Studies an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Seit 2015 ist sie Professorin für Jüdische Studien an der Universität Münster.
Kogman-Appel beschäftigt sich mit jüdischer Kunstgeschichte und Buchkultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Eine ihrer Monographien wurde 2008 mit dem Premio del Rey für Spanische Geschichte vor 1516 der American Historical Association ausgezeichnet. Eine andere Monographie war 2013 ein „Finalist“ für den National Jewish Book Award im Bereich wissenschaftliche Arbeiten. Im selben Jahr erhielt sie den Bezalel, Mordechai und Nessia Narkiss Preis für hervorragende Forschung in der jüdischen Kunstgeschichte. 2015 erhielt sie eine Alexander von Humboldt-Professur.
Katrin Kogman-Appel ist seit 2024 ordentliches Mitglied in der Klasse für Geisteswissenschaften der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.